Das heutige Myanmar und vormalige Burma (Birma) war 1978 und lange vorher und lange nachher eine "verschlossene" Gesellschaft. Es wurde bekanntlich bis vor Kurzem diktatorisch regiert, und zwar sehr fern vom Volk. Vor der Pädagogischen Hochschule Vier Monate habe ich dort gearbeitet und als Untermieter in der Botschaft der DDR gewohnt, und so auch im Diplomatie-Betrieb fern der Heimat vieles miterlebt, was ich sonst nicht gesehen hätte.Botschaftsgebäude mit Garten

Mein amtlicher Arbeitsplatz als Berater des Bildungsministers war ein Mini-Büro, dessen Ausstattung außer Tisch und Stühlen nur in einer Reiseschreibmaschine bestand, die mir meine Betreuerin privat borgte. Um so luxuriöser war der Dienstwagen, samt Fahrer, der mir zur Verfügung stand: ein 6-sitziger Holden (brit.). Ich habe ihn kaum gebraucht. Seminar mit leitenden Mitarbeitern des BildungsministeriumsWas wollte der Minister von einem, der die Verhältnisse des Landes und der ganzen Region doch gar nicht kannte? - Seine Antwort im Antrittsgespräch: Genau das: Das unvoreingenommene Gutachten eines landfermden Fachmannes über Leistungsfähigkeit und Probleme des Hochschulwesens in Burma. Er muss damit zufrieden gewesen sein, denn er hat mich ehrenvoll mit einem chinesischen Festessen (20 Gänge) verabschiedet.

Burma 1978

Das Land, das heute Myanmar heißt, war das Ziel meiner ersten großen Reise. Da habe ich zum ersten Mal erlebt - gewusst hatte ich es schon - dass Europa nicht der A...(ngelpunkt) der Welt ist. Für das tägliche Leben dort war wichtig, was bei den großen Nachbarn China und Indien und dem nicht so großen Nachbarn Thailand geschah. Die anderen Großmächte waren weit ... und Deutschland? Die ehemalige BRD hatte einen Geschäftsträger, der kaum in Erscheinung trat und die DDR galt Vielen als Beispiel des "richtigen" Sozialismus, und unsere Probleme waren für sie "Probleme des Paradieses".